Malerei

Bings

»Der Tag, an dem ich sage ›das ist mein Stil‹, ist auch der Tag, an dem ich meine Kreativität loslasse«, sagt Fabienne Meyer, die unter dem Künstlerinnennamen Bings arbeitet. Wer ihre Werke betrachtet, weiß, was die gebürtige Rheinland-Pfälzerin meint: Puristische Großflächen wechseln sich ab mit grafischer Filigranität. Klar erkennbare Alltagsgegenstände mit abstrahierten Figuren und Formen. 

Was sich durchzieht, ist kein roter, sondern ein sanfter, pastelliger Faden. Die Ölfarben und -stifte, die ihre Motive zum Leben erwecken, muten nostalgisch an. Ohnehin spielt Vergangenes in Fabiennes Kunst eine zentrale Rolle: Die Erinnerung an verregnete Tage ihrer Kindheit, die sie mit den älteren Geschwistern vor dem Fernseher verbrachte, dienen als Inspiration. Filme wie »Stand By Me« und »Die Goonies« zum Beispiel, die bis heute heimische und gleichsam sehnsuchtsvolle Emotionen auslösen. Nicht selten laufen ebenjene Filme, während Fabienne auf dem Boden ihres Kreuzberger Atelierraumes sitzt und malt.

Neben amerikanischer Popkultur der 1980er Jahre ist auch die Natur eine wichtige Quelle für Fabienne. So befasst sie sich seit mehr als vier Jahren etwa mit Gärten. Ihrer Serie »Local Gardens« sieht man eher auf den zweiten Blick an, dass sie Grünanlagen illustrieren. Bisweilen kommen Betrachter*innen dieser Referenz erst durch den Titel auf die Spur.

Gleiches gilt für die Serie »Superstition«, die sich mit Aberglauben und deren Symbolen beschäftigt. Oder »Waiting Game«, einer Serie rund ums Warten, die dem Zustand der Verharrung während der Corona-Pandemie entspringt. Dass die Namen ihrer Werke für Fabienne eine besondere Bedeutung haben, ist kein Zufall: Bevor sie hauptberuflich zu Malen begann, studierte sie Publizistik.

Fabienne stellte bereits in zahlreichen Galerien aus, mitunter bei der »MISA« in der König Galerie in Berlin. 

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